Der Gänsesäger (Mergus merganser) ist der größte Vertreter der Gattung der Säger aus der Familie der Entenvögel (Anatidae). Das Verbreitungsgebiet ist holarktisch und umfasst weite Teile des nördlichen Eurasiens und Nordamerikas.
In Mitteleuropa ist der Gänsesäger ein verbreiteter, aber nur wenig häufiger Brut- und Jahresvogel. Im Winterhalbjahr ist die Art in Mitteleuropa als Durchzügler und Wintergast häufiger zu beobachten.
Die Nahrung der Gänsesäger besteht vor allem aus kleineren Fischen von einer Länge bis zu 10 cm. Die Beute wird optisch lokalisiert: In seichtem Wasser schwimmen die Vögel an der Oberfläche mit dem Kopf unter Wasser, in tiefem Wasser tauchen sie bis zu 10 Meter hinab. Mit ihrem Hakenschnabel und den Sägezähnen können sie die Fische gut festhalten. Ein Gänsesäger frisst täglich etwa 300 g Fisch.
Die Gänsesäger bevorzugen klare, auch schnell fließende Flüsse mit Kiesgrund, Seen und Küsten mit Baumbestand. Gänsesäger sind im Gegensatz zum Mittelsäger hauptsächlich Süßwasservögel.
Wie auch die anderen Fischfresser Graureiher, Kormoran, Haubentaucher und Eisvogel ist der Gänsesäger von Fischern und Anglern nicht gern gesehen. In Bayern und der Schweiz fordern Fischereiverbände, den Schutz des Gänsesägers einzuschränken und stattdessen Bejagung oder Vergrämung. Der Fischbestand eines Gewässers wird aber auch von anderen Faktoren beeinflusst: z. B. verringert die Verbauung der Flussufer vor Fressfeinden geschützte Einstände und zum Laichen geeignetes Substrat und behindert die zur Fortpflanzung notwendigen Laichzüge.
Der Gänsesäger bevorzugt ohnehin naturnahe Gewässer, in denen er kaum in der Lage sein wird, eine Fischart auszurotten. Wo wirklich einmal eine Störung des natürlichen Gleichgewichts festgestellt wird, kann man durch Entfernen künstlicher Bruthöhlen auf sanfte Weise eingreifen.
In Deutschland haben sich die Gänsesägerbestände deutlich erholt, nachdem in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts ein Jagdverbot erlassen worden war. Der Gänsesäger steht aktuell nur noch in der Vorwarnliste der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands. Quelle: Wikipedia