Der Trauermantel (Nymphalis antiopa) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Das Artepitheton leitet sich von einem griechischen Frauennamen ab.
Der deutsche Name „Trauermantel“ spiegelt sein Aussehen wider. Im 17. und 18. Jahrhundert waren an der männlichen, schwarzen Trauertracht helle Stoffbinden, sogenannte Pleureusen, an den Ärmeln befestigt. Der Trauermantel erinnerte die Menschen an ebendiese Kleidung durch seine hellen Ränder der ansonsten dunklen Flügel.
Der wissenschaftliche Name erinnert an Antiope, die in der griechischen Mythologie zwei Söhne mit Zeus zeugte, Amphion und Zethos. Sie musste die beiden weggeben und im Exil bei König Lykos leben. Dessen Gemahlin Dirke war sehr eifersüchtig, sodass Antiope in die Einöde fliehen musste. Dort traf sie bei einem Fest ihre beiden Söhne und Dirke wieder. Dirke befahl ihnen, Antiope von einem Stier zu Tode schleifen zu lassen. Nur durch einen Zufall erkannten die Zwillinge Antiope und so banden sie Dirke an den Stier. Da Antiopie wegen trauriger Begebenheiten bekannt wurde, ist der Trauermantel nach ihr benannt.
Die Falter kommen in ganz Europa – außer im Nordwesten Skandinaviens und dem äußersten Norden – und in Asien, östlich bis nach Japan vor. Auch in weiten Teilen Nordamerikas sind sie heimisch, kommen aber, wie auch sonst, nur in Bereichen mit Kontinentalklima vor. Sie leben vor allem in lichten, offenen und feuchten Laubwäldern, man findet sie aber auch in Obstgärten und an Alleen. Sie fliegen dabei bis in Höhen von ca. 2000 Meter.
Der Trauermantel wird heute in vielen Teilen Europas als mehr oder weniger stark gefährdet eingestuft und ist in seinen Populationen insbesondere in Mitteleuropa stark rückläufig. Ausnahmen bilden feuchte und kühle Regionen. So sind sie unter anderem im Bergland zu finden.
Rote Liste BRD: V (auf der Vorwarnliste)
Quelle: Wikipedia