Die Schwertlilien (Iris) bilden eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Iridoideae in der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae) innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen.
Die an Arten umfangreiche Gattung mit gelben, blauen oder mehrfarbigen Blütenblättern wurde wie die griechische Göttin des Regenbogens (Iris) nach dem Regenbogen (griechisch iris) benannt. Der wissenschaftliche Name ist auch im deutschen Sprachgebrauch geläufig. Die Iris-Arten werden wegen ihrer schönen und auffälligen Blüten als Zierpflanzen geschätzt. Schwertlilien sind trotz ihres Namens nur entfernt mit Lilien verwandt.
Von vielen Arten wurden Sorten gezüchtet, die als Zierpflanzen verwendet werden. Es gibt unzählige Sorten (Gartenkulturformen, Züchtungen vor allem aus England und den USA).
In der Gattung werden gärtnerisch zwei Hauptgruppen unterschieden.Knollen-Iris-Arten sind winterhart und benötigen während der Wachstumsperiode einen sonnigen Standort mit viel Feuchtigkeit.
Rhizom-Iris, sie sind in der Regel winterhart und bevorzugen einen sonnigen Platz; einige der bartlosen Schwertlilien bevorzugen sehr feuchten Boden.
Als Lilie (mittelhochdeutsch gilge, lateinisch lilium) wurden sowohl Lilien-Arten (Lilium spec., insbesondere Lilium candidum) als auch Schwertlilien (Iris spec., insbesondere Iris germanica) bezeichnet.
Die in der Heraldik verwendete „Lilie“, etwa die berühmte Wappenlilie der Bourbonen, Fleur-de-Lys, ist eine stilisierte Schwertlilie.
In der Malerei des Jugendstils ist die Iris (neben anderen Pflanzen wie z. B. der Birke) ein Leitmotiv, vor allem zur symbolischen Darstellung weiblicher Schönheit.
Der Dichter Hermann Hesse widmete seiner Ehefrau das Märchen „Iris“ (1916); welche Pflanze er meint, geht eindeutig aus dem ersten Satz des Märchens hervor. Hier ist nicht nur auf die Blaue Blume der Romantik angespielt.
Im Mittelalter wurde aus dem Rhizom der (blauen) Schwertlilien eine Latwerge (diayris) zu medizinischen Zwecken (mit gleicher Heilanzeige wie Kümmel und Kreuzkümmel) hergestellt. Aus dem Rhizom der Veilcheniris oder „Florentinischen Schwertlilie“ (Iris germanica var. florentina, Syn. Iris pallida), auch Veilchenwurz(el) oder Violwurtz genannt, wurden die im 19. Jahrhundert beliebten Veilchenparfüms gewonnen und in alten Zeiten daraus auch ein Brechmittel hergestellt. Das Rhizom enthält ein ätherisches Öl, das mit zunehmendem Alter einen feinen Veilchenduft verströmt und in der Antike zur Würze des Weins oder zur Beseitigung von Mund- beziehungsweise Schweißgeruch diente. Als Fixativ wird das Rhizom in der Kosmetik und bei Herstellung von Potpourris benutzt. Außerdem wird es auch als Zusatz zu Likören (Benediktiner, Danziger Goldwasser, Cordial Medoc) und zum Aromatisieren von Weinen und Tabaken verwendet. In seinem Ratgeber für Landwirtschaft, Gewerbe und privates Leben, Georgica curiosa, von 1682 rät Wolf Helmhardt von Hohberg, das Rhizom schal gewordenem Bier beizumischen. Noch bis in unsere Zeit wird es zahnenden Kindern zum Beißen gegeben, da es in Verbindung mit Speichel eine weiche, gummiartige Konsistenz entwickelt.
Da der Veilchenduftstoff Jonon vom Körper nicht verdaut wird, also unverdaut wieder ausgeschieden wird, dienten Erzeugnisse mit Veilchenwurz, ebenso wie das beliebte kandierte Veilchenkonfekt, dazu, um am Klosett besseren schicklichen Duft zu hinterlassen.
Quelle: Wikipedia