Malachit, auch als Kupferspat sowie Berg- oder Kupfergrün bekannt,ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Carbonate und Nitrate“ mit der chemischen Zusammensetzung Cu2[(OH)2|CO3]. Er ist damit chemisch gesehen ein basisches Kupfercarbonat.
Malachit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem, entwickelt jedoch nur sehr selten mit bloßem Auge sichtbare Kristalle mit nadeligem bis prismatischem Habitus. Meist findet er sich in Form von massigen oder traubigen, gebänderten Aggregaten in ausschließlich grüner Farbe in allen Variationen von Blass- bis Dunkelgrün.
Malachit ist ein typisches Sekundärmineral, das sich als Verwitterungsprodukt in der Oxidationszone von Kupfer-Lagerstätten bildet.
Malachit wird hauptsächlich als Schmuckstein im Kunstgewerbe verwendet. Im Kreml in Moskau sind ganze Säulen aus Malachit gefertigt, der aus dem Ural stammt. Besonders schön und entsprechend bewertet ist die in diversen Grüntönungen vorkommende Bänderung, die ähnlich einer Holzmaserung sichtbar ist. Aufgrund seines giftigen Staubes und Schleifwassers ist er in der Verarbeitung jedoch aufwendig und dementsprechend teuer.
Bereits Plinius der Ältere (23–79) beschrieb den Malachit in seinem Werk Naturalis historia. Der Name leitet über das lateinische molochitis wohl vom griechischen Wort μαλάχη, in altgriechischer Aussprache maláchē für „Malve“ ab. Die Farbe des Steines soll an das kräftige Grün der Blätter erinnern.
Schon im Antiken Griechenland, im Alten Ägypten und Römischen Reich war das Mineral außerordentlich beliebt. Die Ägypter schnitzten aus dem Malachit beispielsweise allerlei Kunstobjekte wie etwa Amulette und Skarabäen und verarbeiteten das fein zermahlene Mineral zu ausdrucksstarken Lidschatten. Dass Malachit entgegen früheren Annahmen nicht als Grundlage der grünen Farbe bei Wandmalereien in altägyptischen Grabkammern dient, erscheint aufgrund neuerer Forschungen sehr wahrscheinlich.
Auch im Chinesischen Altertum war Malachit ein beliebtes Mineral. So wurden Reste der Farbüberzüge auf der Terrakottaarmee im Mausoleum Qin Shihuangdis als Malachit-Pigment identifiziert und im Carnegie Museum of Natural History sind unter anderem fein gearbeitete Malachit-Figuren zu finden.
Malachit war bis ins Mittelalter hinein zum Löten von Goldschmiedearbeiten weit verbreitet. Dazu wurde es zu Staub zermahlen und mit Hilfe von Fischleim und Wasser zu einer Emulsion verarbeitet, dem so genannten „Goldleim“ (griech. chrysokolla; chrysos: Gold, kolla: Leim; siehe auch Chrysokoll). In einem Holzkohlefeuer kann der Goldleim durch das anwesende Kohlenmonoxid zu Kupfer reduziert werden, wobei eine lötfähige Kupferlegierung entsteht. Damit war es möglich, feine Drähte und Goldkügelchen auf eine Oberfläche zu löten. Die Etrusker waren Meister in der Anwendung dieses Verfahrens und auch die antiken Ägypter kannten diese Methode. Ein Beispiel für die Anwendung durch die Ägypter sind die Totenmaske und andere Gegenstände aus dem Grab des Pharao Tutanchamun.
Relativ einfach, wenn auch zeitaufwendig, lassen sich die calciumcarbonathaltigen Gehäuse von Muscheln und Schnecken, aber auch Gegenstände aus Marmor zu Schmuckzwecken mit einem Überzug aus Malachit versehen. Nach einigen Wochen der Lagerung in konzentrierter, wässriger Kupfersulfat-Lösung bildet sich auf der Oberfläche unter Entwicklung von Kohlendioxid (CO2) eine mehr oder weniger dicke Schicht Malachit. Der Muschelkalk wird dabei nach und nach aufgelöst.
Fein zermahlener Malachit ist bereits seit der Antike als Pigment mit der Bezeichnung „Kaltes Grün“ für Wandmalereien im Gebrauch.
Auf ähnliche Weise wie Malachitüberzüge bei Schalentieren lässt sich auch die Mineralfarbe Malachitgrün aus Marmorpulver erzeugen, indem man es mit Kupfersulfat mischt. Die Feinheit des Pulvers bestimmt dabei die Qualität des entstehenden Pigments, das vor allem in der Ölmalerei verwendet wird. Ein berühmtes Beispiel für die Verwendung von Malachit in der Malerei ist der grüne Vorhang im Hintergrund der Sixtinischen Madonna von Raphael.
Ein gleichfarbiger organischer Farbstoff namens Malachitgrün wird nicht aus dem Mineral Malachit gewonnen.
Als Kupfermineral hat Malachit auch giftige Eigenschaften. Wasser, in dem ein Malachit gelegen hat, sollte daher niemals getrunken werden. Ebenso gefährlich ist das Zersägen oder Zerstoßen eines Malachits ohne geeignete Schutzmaßnahmen (Staubmaske, Staubsauger), da der feine Staub beträchtliche Mengen an löslichem Kupfer freisetzt und entsprechend giftig ist.
Malachit ist als „Planetenstein“ der Venus, als „Tierkreisstein“ neben den Hauptsteinen Onyx und Katzenaugen-Quarz dem Steinbock und als Wochentagsstein neben dem Smaragd dem Freitag zugeordnet.
Von Esoterikern wird Malachit als Heilstein gegen verschiedene Leiden wie unter anderem Kopfschmerzen, Augenentzündungen, Arthritis und Reizungen des Ischiasnervs verwendet. Wissenschaftlich ist hiervon nichts belegt.Quelle: Wikipedia
Fundort Kongo
Sammlung Terra Mineralia Freiberg/Sachsen