Okenit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate. Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemisch Zusammensetzung Ca10[Si6O16|(Si6O15)2] · 18 H2O, ist also ein wasserhaltiges Calcium-Schichtsilikat.
Okenit entwickelt überwiegend blatt- bis nadelförmige Kristalle in radialstrahligen, kugelförmigen Mineral-Aggregaten von weißer bis gelblicher Farbe.
Vor dem Lötrohr bläht sich Okenit auf und schmilzt zu weißem Glas
Entdeckt wurde Okenit zusammen mit vielen anderen Mineralen von Major Petersen, der die Proben bei „Kudlisat am Waygat“ auf der Diskoinsel (Kalaallisut: Qeqertarsuaq) in Grönland einsammelte und der akademischen Sammlung in München übergab, wo der Okenit zunächst als eine Varietät von Faserzeolith aufbewahrt wurde. Durch genauere Analyse des Materials stellte Franz von Kobell jedoch 1828 fest, dass es sich um eine eigenständige Mineralart handeln musste und bezeichnete diese in seiner Vorlesung über das Mineral in der Versammlung deutscher Naturforscher in Berlin im September 1828 zu Ehren des Naturforschers und Stifters der Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte Lorenz Oken als Okenit.
Okenit bildet sich aus hydrothermalen Lösungen in Basalt-Hohlräumen. Begleitminerale sind unter anderem verschiedene Zeolithe und Apophyllite sowie Calcit, Prehnit und Quarz (z. B. als Chalcedon).
Als seltene Mineralbildung konnte Okenit bisher nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden, wobei rund 60 Fundorte als bekannt gelten. In Grönland trat Okenit bisher nur an seiner Typlokalität Diskoinsel auf.
Bekannt für seine reichhaltigen Okenitfunde in Form von kugeligen Aggregaten in Basalt-Hohlräumen ist vor allem die Gegend um Poona in Indien.
In Deutschland fand sich Okenit unter anderem am Großen Teichelberg und am Steinbruch Zeilberg in Bayern sowie am Steinbruch Bramburg in Niedersachsen. Der bisher einzige bekannte Fundort in Österreich liegt an der Brucker Schnellstraße, nahe dem Tunnel Kirchdorf in der Steiermarker Gemeinde Pernegg an der Mur.
Weitere Fundorte liegen unter anderem in der Antarktis, in Australien, Aserbaidschan, Chile, Costa Rica, Dänemark, Island, Israel, Italien, Kanada, Mexiko, Neuseeland, Norwegen, Rumänien, Russland, der Ukraine, Ungarn, im Vereinigten Königreich (Großbritannien) und den Vereinigten Staaten von Amerika. Quelle: Wikipedia
Aus meiner Sammlung. Fundort Poona-Indien