Muskovit (auch Muskowit, Tonerdeglimmer, Katzensilber, Antonit, Frauenglas, Kaliglimmer) ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral aus der Glimmergruppe innerhalb der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Er kristallisiert je nach Modifikation im monoklinen oder trigonalen Kristallsystem mit der allgemeinen chemischen Zusammensetzung KAl2[(OH,F)2|AlSi3O10]. Strukturell gehört er zu den Schichtsilikaten.
Muskovit bedeutet auf russisch so viel wie Moskauer Glas und wurde 1850 von James Dwight Dana so benannt, da es in Russland in großen, grobblättrigen Aggregaten vorkommt und früher zur Verglasung von Fenstern und Heiligenbildern verwendet wurde. Durch seine Hitzebeständigkeit eignet es sich auch sehr gut als Schutzglas für Ofenfenster.
Muskovit ist ein wichtiges gesteinsbildendes Mineral und bildet sich durch Metamorphose vor allem in Glimmerschiefer oder Gneis, aber auch magmatisch in Granit oder Pegmatit, wo es Kristalle von bis zu 5 Metern und 85 Tonnen bilden kann, wie sie unter anderem in der „Inikurti-Mine“ bei Nellore in Indien zutage traten. Er kommt in vielen sauren Tiefengesteinen und kristallinen Schiefern vor, jedoch nicht in Ergussgesteinen. Verwittert er, so entsteht durch Abgabe von Kalium ein Tonmineral, das Illit oder Hydromuskovit genannt wird. Als Begleitminerale treten unter anderem Alkalifeldspate und Plagioklase, Biotit, Quarz, Topas und Turmalin sowie Erzminerale wie Spodumen, Amblygonit, Kassiterit und Tantalit-(Mn) auf.
Muskovit ist weltweit an vielen Orten anzutreffen, wobei insgesamt bisher (Stand: 2013) rund 13.000 Fundorte als bekannt gelten.
In Deutschland fand man das Mineral unter anderem an vielen Orten im Bayerischen Wald (Bodenmais, Drachselsried, Vilshofen), in der Eifel (Ettringen, Niedermendig, Niederzissen), im Eppsteiner Schiefer des Vordertaunus, im Erzgebirge (Ehrenfriedersdorf, Freiberg, Oberlausitz), im Fichtelgebirge (Tröstau, Weißenstadt), im Harz (Bad Harzburg), in der Münchberger Gneismasse, im Oberpfälzer Wald (Waidhaus), im Odenwald (Reichelsheim), im Schwarzwald (Hornberg, Wittichen), im Siegerland, im Spessart, im Thüringer Wald (Gottlob, Henneberg) und im Vogtland (Lengenfeld).
Muskovit ist wegen seiner guten Wärme- und elektrischen Isolation ein wichtiger Rohstoff in der technischen Industrie. Früher wurde er auch oft für hitzebeständige Ofenfenster und in Russland für Verglasungen (Moskauer Glas) verwendet.
Fein vermahlen dient er (auch mit anderen Glimmerarten) als Füllstoff und zur inneren Verstärkung von Beschichtungssystemen. Füllstoffe auf Basis Muskovit-Glimmer haben einen weiten Bereich an Partikelgrößen, der von 0,001 mm bis zu 0,5 mm reicht. In der Kosmetik findet der Muskovit zusammen mit dem Biotit Verwendung in Lippenstiften und anderen Kosmetika, um einen langanhaltenden Glanz zu gewähren.
Die Varietät Fuchsit (Chrom-Muskovit) diente in der Malerei als grünes Pigment und ist durch die Verwendung bei indianischen Kunstgegenständen aus Guatemala bekannt. Sie wird auch zu Schmuckstücken verarbeitet. Quelle: Wikipedia
Aus meiner Sammlung/Eigenfund Erzgebirge