Der Ammen-Dornfinger (Cheiracanthium punctorium), im Deutschen häufig auch einfach als Dornfinger bezeichnet, ist eine Art aus der Gattung Dornfinger in der Familie der Dornfingerspinnen (Eutichuridae). Diese wärmebedürftige paläarktische Art ist in Europa ein vorwiegend mediterranes Faunenelement und in Mitteleuropa nur vereinzelt anzutreffen. Ammen-Dornfinger sind wie auch andere Arten der Gattung nachtaktiv und verbringen den Tag in Ruhegespinsten in krautiger Vegetation. Für den Eikokon und die daraus schlüpfenden Jungspinnen bauen die Weibchen im Hochsommer auffällige, bis zu hühnereigroße Gespinste.
Der Ammen-Dornfinger ist neben der Wasserspinne (Argyroneta aquatica) die einzige mitteleuropäische Spinne, deren Biss für den Menschen medizinisch relevante Folgen haben kann.
Der Ammen-Dornfinger ist die größte europäische Art der Gattung Cheiracanthium. Die Spinne erreicht eine Körperlänge von bis zu 1,5 Zentimeter, wobei die Weibchen etwas größer werden als die Männchen.
Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst die warm gemäßigten bis subtropischen Zonen vom östlichen Mitteleuropa und dem Mittelmeerraum ostwärts bis Zentralasien
Der Ammen-Dornfinger gilt als eine der wenigen Spinnenarten Mitteleuropas, die dem Menschen relevante Vergiftungen zufügen kann. Sowohl Männchen als auch Weibchen können mit ihrem Giftbiss die menschliche Haut durchdringen. Bei fast allen anderen einheimischen Spinnenarten sind die Giftklauen dafür zu kurz und/oder fragil (eine Ausnahme ist etwa die Wasserspinne).Mit vorgestreckten und gespreizten Cheliceren drohendes Ammen-Dornfinger-Weibchen nach Öffnung des Ruhegespinstes. An den Spitzen der gespreizten Cheliceren tritt das Gift aus.Der Biss selbst und die anschließenden klinischen Symptome werden in der Literatur sehr unterschiedlich beschrieben, da offenbar häufig Vergiftungen ohne ausreichende Sicherheit dem Ammen-Dornfinger zugeschrieben wurden. Gesicherte Ammen-Dornfingerbisse werden gelegentlich kaum wahrgenommen, meist aber als ähnlich schmerzhaft wie ein Wespen- oder Bienenstich empfunden. Fast immer stellt sich an der Bissstelle nach einigen Minuten ein brennender Schmerz ein. Diese Schmerzen dehnen sich dann innerhalb von Minuten oder einigen Stunden auf die gesamte gebissene Gliedmaße aus. Bei Bissen in die Finger treten fast immer Schmerzen und Druckempfindlichkeit in den Lymphknoten der Achselhöhlen auf. Selten sind schwerere Verläufe mit Schüttelfrost, Schwindel, Erbrechen, leichtem Fieber oder Kreislaufversagen. Nach 24 bis 30 Stunden sind die Symptome meist vollständig abgeklungen. Berichte über dauerhaftere Schädigungen oder gar Todesfälle gibt es nicht. Bisse bei Kindern und empfindlicheren Erwachsenen sollten ärztlich beobachtet, aber nur symptomatisch behandelt werden. Quelle: Wikipedia
In Brandenburg aufgenommen. Im Kokon, den ich leicht geöffnet habe, waren Jungspinnen. Mutter Spinne war ziemlich aufgebracht und kam rausgeschossen, hat ihr Nest verteidigt